Konzept

Die Unterscheidung zwischen ausgewiesenen Orten öffentlichen Gedenkens und heute anderweitig genutzten ehemaligen NS-Lagerorten wird in der Zusammenstellung der Fotografien bewusst verwischt.

 

Es sind keine Artefakte auf den Fotografien zu sehen, die direkt zum Erinnern auffordern, wie Grabsteine, Mahnmale oder Skulpturen. Es sind keine architektonischen Fragmente von Lagerorten wie Zäune, Wachtürme, Eisenbahnschienen etc. abgebildet, die als Symbole für Nationalsozialismus und Holocaust im kollektiven Gedächtnis verankert sind.

 

In den Bildkompositionen werden Elemente der tradierten Ikonographie vermieden. Stattdessen sind bauliche Spuren aufgenommen, die möglichst wenig mit Bedeutung aufgeladen erscheinen. Anhand der Fotografien lässt sich eine immer weiter fortschreitende Auflösung der Ikonographie ablesen: von Ansichten des Gegenständlichen bis zu Aufnahmen von Flächen. Die Fotografien sind zur Sommerzeit und in Farbe aufgenommen. Verbindungen zur Gegenwart werden aufgezeigt.

 

Die analoge Aufnahmetechnik sowie Vergrößerungen des vollen Formats ohne Randbeschnitt verweisen auf den der Fotografie eigenen Abbildungscharakter.